Umfrage-Ergebnis zur Akzeptanz von Erneuerbare-Energie-Anlagen in Schleswig-Holstein

96% wollen Energiewende

96% der Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner befürworten den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (EE.SH) ergeben, die am 5. April 2023 in Kiel vorgestellt wurde.

„Der überragende Teil der Bevölkerung steht hinter der Energiewende und hat verstanden, dass es eine Selbstverständlichkeit ist, dass man völkerrechtliche Verträge einhält und den Planeten, auf dem man lebt, retten möchte“ sagte Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt. Deutlich werde aber auch, dass die Menschen die klare Erwartung hätten, von den Erneuerbaren in ihrem Alltag zu profitieren. Daraus ergäben sich für die Politik klare Arbeitsaufträge.

Die Umfrage zeigt, welche Voraussetzungen die Akzeptanz von Ökostrom-anlagen in der eigenen Nachbarschaft fördern. 49% der Befragten antworteten mit „Wenn ich damit günstiger Energie bekäme“, während 34% der Umfrageteilnehmer:innen sich finanzielle Mittel für die eigenen Kommunen wünschen. 17% der Befragten sehen die Einbindung in den Planungsprozess als akzeptanzfördernd an.

„Wir müssen endlich die energiepolitischen Rahmenbedingungen so ausgestalten, dass die Erneuerbaren ihr Potenzial als wirksame Strompreisdämpfer voll ausspielen können. Schleswig-Holstein muss sich zu einer echten Klimawirtschaftsregion entwickeln, in der möglichst viele Menschen von der Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien profitieren“, so Goldschmidt.

Eine Netzentgeltreform sowie eine Neuordnung der Abgaben und Umlagen seien längst nicht mehr nur Themen für Energiespezialisten. Hier gehe es um knallharte Akzeptanzfragen. „Es kommt Bewegung in die Sache und die Bundesregierung hat zeitnahe Verbesserungen zugesagt.

„Wir bleiben hartnäckig, bis die Reformvorschläge endlich auf dem Tisch liegen“, sagte der Energiewendeminister mit Blick auf die Reformankündigungen aus Berlin.

Wer bereits in der Nähe einer Windenergie- oder Solaranlage wohnt, akzeptiert sie eher als jemand ohne Vorerfahrung. Dies ergab die Frage, ob Menschen eine Energieanlage in direkter Nachbarschaft befürworten und ob sie bereits in der Nähe einer solchen Anlage wohnen, aufgeschlüsselt nach Anlagen-Typen von Windenergieanlage über Solar und Biogas bis hin zur Geothermie. Beispiel Wind: 52 Prozent würden eine Anlage in ihrer Umgebung befürworten. Alle Befragten, die ohnehin in Nachbarschaft eines Windparks wohnen, stehen zu 65 Prozent solchen Anlagen positiv gegenüber.

Marcus Hrach, Geschäftsführer des Landesverbands Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (LEE SH), kommentierte: „Das Ergebnis ist ein gutes Zeichen für alle Kommunen, die einen weiteren Ausbau der Erneuerbaren planen. Die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger hat die Relevanz der Klimaschutzmaßnahmen, zu denen auch der Ausbau der Erneuerbaren Energien gehört, verstanden. Erneuerbare Erzeugungsanlagen genießen eine hohe Akzeptanz in Schleswig-Holstein. Insbesondere ist dort die Akzeptanz am höchsten, wo bereits Anlagen grünen Strom erzeugen.“

EE.SH-Projektmanagerin Sina Clorius sagte zu den Umfrage-Ergebnissen: „Der hohe Zuspruch für Dach-Solaranlagen ist erfreulich, weil es sinnvoll ist, bereits vorhandene Dachflächen für die Installation von Photovoltaikanlagen zu nutzen. Viele PV-Anlagen und Speicher machen uns als Gesellschaft unabhängig von fossilen Energieträgern. Erneuerbare Energien machen schon jetzt den Strom günstiger. Mit grünem Wasserstoff, Speichern und der Nutzung erneuerbarer Wärmequellen, zum Beispiel Geothermie, können wir Wirtschaft und Privathaushalte zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umstellen.“